Stephan E., der Hauptverdächtige im Fall Lübcke, legte heute ein neues Geständnis ab. Laut seines Verteidigers habe es neben ihm noch einen weiteren Täter gegeben.

Am 2. Juni 2019 wurde der CDU-Politiker Walter Lübcke erschossen. Nur wenige Tage später nahm man aufgrund eines DNA-Abgleichs den Verdächtigen Stephan E. fest. Ihm werden Verbindungen zur rechtsextremen Szene nachgesagt.

Seit dem 15. Juni befindet sich der Angeklagte in Untersuchungshaft. Noch im selben Monat hatte er ein Geständnis abgegeben, dass er jedoch Anfang Juli widerrief. Er gab an, die Tat alleine begangen zu haben. Zudem führten seine Aussagen die Ermittler zu dem Versteck der Tatwaffe.

Am heutigen Tag legte Stephan E. in Kassel ein neues Geständnis ab. Im Anschluss folgte eine Pressekonferenz, auf der sich sein Verteidiger Frank Hannig zu dem Geständnis äußerte. Stephan E. belaste nun auch den 43-jährigen Neonazi Markus H. Dieser solle ebenfalls in der Tatnacht zu dem Haus Walter Lübckes gefahren sein und die Waffe in der Hand gehalten haben, als sich der Schuss löste. Ursprünglich sei geplant gewesen, Lübcke mit der Waffe zu bedrohen und einzuschüchtern.

Dem NDR zufolge haben die Ermittler im Mordfall Lübcke bisher keine Spuren finden können, die auf die Beteiligung einer zweiten Person hindeuten. Auch ein DNA-Abgleich ergab keinen Treffer.
Inzwischen sitzt H. dennoch in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, Stephan E. Beihilfe zum Mord geleistet und den Kontakt zu dem Verkäufer der Schusswaffe vermittelt zu haben. Zudem habe er E. in seinen Plänen, den Politiker umzubringen, bestärkt.