Obwohl Siemens behauptet, seinen CO2-Fußabdruck stetig verringern zu wollen, um damit Gutes für die Umwelt zu leisten, scheint sich das Unternehmen entschieden zu haben, einen Großauftrag für eine australische Kohlemine anzunehmen.
Im Juni 2019 hatte die Regierung in Queensland dem Rohstoffkonzern Adani die Genehmigung erteilt, in Australien das riesige Bergbauprojekt Carmichael umzusetzen. Die Kohle aus dem Betrieb soll nach Indien transportiert werden, wo das Unternehmen, laut The New York Times, für ca. zwei Milliarden Dollar ein Kraftwerk zur Stromerzeugung baut. Dieser Strom solle schließlich nach Bangladesch verkauft werden. Die dabei geförderte Kohle beläuft sich schätzungsweise auf etwa 10 bis 27,5 Millionen Tonnen jährlich, maximal sollen sogar 60 Millionen Tonnen möglich sein.
Neues Deutschland berichtet, dass Siemens für die Lieferung für die Signaltechnik der geplanten Eisenbahnlinie 31 Millionen Australische Dollar, das entspricht ca. 19 Millionen Euro, erhalten soll. Dieses Vorhaben scheint jedoch in Anbetracht dessen, dass Siemens bis 2030 klimaneutral werden möchte, höchst fragwürdig und lässt die Vermutung laut werden, dass lukrative Geschäfte höher priorisiert werden als der vermeintliche Wille zum Klimaschutz.
Nach einigen Protesten schrieb Siemens-Chef Joe Kaeser am 15. Dezember auf Twitter, dass er die Angelegenheit sorgfältig untersuchen und sich bald zurückmelden wolle.
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