Rechtsextreme Musik Thorsten Hindrichs

Immer wieder hört man, dass rechtsextreme Musik eine Einstigsdroge in die rechte Szene sei. Zu dem Thema gab der Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs ein interessantes Interview, das eine andere Perspektive zeigt.

Das sagt der inzwischen verstorbene Gründer der „Blood and Honour“-Bewegung Ian Stuart Donaldson

Rechtsextreme Musik wird regelmäßig zur Einstiegsdroge in die extremistische Szene erklärt. Der inzwischen verstorbene britische Sänger und Gründer der „Blood and Honour“-Bewegung Ian Stuart Donaldson sagte: „Musik ist das ideale Mittel, Jugendlichen den Nationalsozialismus näherzubringen, besser als dies in politische Veranstaltungen gemacht werden kann, kann damit Ideologie transportiert werden.“ Auch der Verfassungsschutz schreibt der Musik „eine nicht zu unterschätzende Rekrutierungs- und Bindungsfunktion“ zu.

Rechtsextreme Musik: Thorsten Hindrichs äußert sich in einem Interview zum Thema

Trotz dieser nicht zu unterschätzenden Wirkung warnt der Mainzer Musikwissenschaftler Thorsten Hindrichs vor einer Überschätzung dieser Rolle. In einem Interview mit dem WDR vom 25.09.2019 äußert Hindrichs, dass er keineswegs die Wirkung von Musik negieren wolle, jedoch bestreitet, dass „Musik generalisierbar dahingehend wirksam ist, dass alle Menschen genau so auf eine bestimmte Musik reagieren, dass sie jenes und dieses tun.“ Aufgrund des starken Fokus, der auf diese „Einstiegsdroge“ gelegt werde, verliere man die tatsächliche Funktion aus den Augen – Geld verdienen sowie die Stärkung von Vernetzung und Gemeinschaft.