Igor Levit

Der Pianist Igor Levit wurde aufgrund seines Engagements gegen rechtsextremen Hass und Antisemitismus von dem Internationalen Auschwitz Komitee geehrt.

Igor Levit, geboren 1987 in Nizhni Nowgorod und im Alter von acht Jahren mit seiner Familie nach Deutschland übergesiedelt, ist ein deutsch-russischer Pianist, Künstlerischer Leiter der Kammermusikakademie sowie Professor für Klavier an seine Alma Mater, der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Der Musik-, Literatur- und Kunstkritiker Harald Eggenbrecht bezeichnet Levit als “einen Virtuosen ersten Ranges”, der “eine hervorragende Klaviertechnik” habe.

 

Der Pianist ist jedoch nicht nur ein preisgekrönter Musiker. Levit stellt sich auch mit “Mut, Kreativität und Lebensfreude antisemitischen und rechtsextremen Hass entgegen und verteidigt die Werte der Demokratie”, erklärte Christoph Heubner, der Exekutiv Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees. Aus diesem Grund habe man entschieden, Levit am 12. Januar  die “Gabe der Erinnerung” zu geben.

Der Pianist erhielt u.a. Mitte November eine E-Mail, in der ihm ein Mordanschlag bei einem Konzert in einer süddeutschen Stadt angedroht wurde. Zudem seien weitere Drohungen laut Levit unzweideutig: “Nicht oberflächlich, nicht unbedacht, nein glasklar und kündigen an, mir ‘Judensau’ mein Maul stopfen zu wollen, vor Publikum, während ich auf der Bühne sitze”. Zudem bekomme der Musiker Morddrohungen.

Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, sich zum Islam oder Judentum bekennen und vermutlich wissen, was mit großer Wahrscheinlichkeit auf sie zukommen wird  – nämlich Hass, Drohungen, gefolgt von eventuellen Taten – sind höchst bemerkenswert. Igor Levit hat fraglos diese Ehrung verdient und sollte von uns allen im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit unterstützt werden.

Artikelbild: twitter.com; Pexels/Bryan Geraldo