Frauke Pertry Maskenpflicht

Obwohl es seit Anfang Oktober Pflicht ist, im Bundestag einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, weigerte sich die ehemalige AfD-Abgeordnete, eine Maske aufzusetzen.

Frauke Petry (fraktionslos) scheint es mit dem Mund-Nasen-Schutz nicht allzu ernst zu nehmen. Als sich die Politikerin zum Rednerpult begab, bedeckte sie nicht, wie vorgeschrieben, ihre Nase und ihren Mund. Daraufhin ermahnte sie die Vizepräsidentin Petra Pau (Linke), die zu diesem Zeitpunkt die Sitzung leitete: “Ich bitte, beim nächsten Mal daran zu denken, auf dem Weg hier nach vorne die Maske aufzusetzen und sie nicht nur nach vorne zu tragen.”

In ihrer Rede kritisierte die Abgeordnete Petry, dass die Maßnahmen nicht genügend diskutiert würden und somit eine nötige Legitimation fehle. Anschließend richtete sie sich direkt an die Bundeskanzlerin und fragte nach den Zielen der beschlossenen Maßnahmen. Dass die Politikerin den Umgang mit dem Virus kritisch einschätzt, blieb nicht lange verborgen. Ihre Rede beendete sie mit folgenden Worten:

Wenn ein Virus neben vielen anderen Viren, mit denen wir immer gelebt haben, zur Bedrohung der Demokratie stilisiert wird, dann lauern die wahren Bedrohungen vielleicht an ganz anderer Stelle, vielleicht sogar in unseren Reihen.

Schließlich verließ sie das Rednerpult und setzte natürlich, wie sollte es auch anders sein, nicht die Schutzmaske auf. Daraufhin ermahnte sie Pau erneut, was Petry jedoch ignorierte. Kurz darauf äußerte die Vizepräsidentin: “Da Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, rufe ich Sie zur Ordnung. Setzen Sie bitte die Maske auf, ansonsten zieht das weitere Ordnungsmaßnahmen nach sich.”

Mich persönlich erinnert das an meine Kinderzeit, wenn Mama einem erklärte, dass man sich doch lieber noch einen Schal umbinden solle, damit man sich nicht erkältet. Das ging auch lange Zeit gut, bis die Jugend- und somit die Rebellenphase begann. Die Verweigerung, sich auf dem Weg zu einem Pult (wir sprechen hier von wenigen Metern) einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen, erinnert mich an eine Zeit, in der man alles anders machen wollte als die doofen Großen, die doch sowieso immer Recht behalten wollten. Ich halte solch ein Verhalten nicht nur für unangemessen, sondern auch für infantil. Die Maßnahmen zu kritisieren ist legitim, sich ein Stück Stoff auf ein paar Meter nicht um Mund und Nase zu binden, dämlich.