Dem tatverdächtigen Stephan E. wird der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vorgeworfen. Nun will der Tatverdächtige genaue Angaben zu dem Fall machen.

Am 2. Juni 2019 wurde der CDU-Politiker, Kasseler Regierungspräsident und vor allem Familienvater und Ehemann Walter Lübcke auf der Terrasse seines Hauses durch einen Kopfschuss getötet. Am 15. Juni nahm man den nur wenige Kilometer vom Tatort entfernten, vorbestraften Stephan E. fest. Ihm werden Beziehungen zur rechtsextremen Szene nachgesagt.

Stephan E., der später sein Geständnis zurückzog, gab zunächst an, die Tat alleine vorbereitet und begangen zu haben. Das sagte Generalbundesanwalt Frank. Dennoch werde weiterhin ermittelt und die Aussagen des Tatverdächtigen überprüft. Über sein Motiv sagte er, seine Tat sei eine Reaktion auf Lübckes Äußerungen über Flüchtlinge im Oktober 2015 im hessischen Lohfelden gewesen. Dort äußerte sich der Politiker zu den “Flüchtlingsunterkünften”. Als ein Besucher “scheiß Staat” rief, verteidigte der Politiker Deutschland mit folgenden Worten:

Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht
vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines
jeden Deutschen.


Die Rekation: Buhrufe, “Pfui” oder “Verschwinde!”

Nun möchte der Hauptverdächtige sich am Mittwoch erneut zu dem Mord äußern. Sein Verteidiger Frank Hennig teilte mit, dass Stephan E. gegenüber Ermittlungsrichtern des Bundesgerichtshofs Angaben zum Tathergang machen wolle: „Der Beschuldigte, Herr Stephan E., hat mich als seinen Verteidiger gebeten, die Öffentlichkeit im Anschluss an diese Vernehmung über wesentliche Inhalte seiner Erklärung zu unterrichten.“ Es wird am Mittwoch eine Pressekonferenz in Kassel gegeben.

Stephan E., der die Tat zunächst gestanden hatte und später zurückzog, wolle laut seinem Anwalt, ein neues Geständnis abgeben. Neben Stephan E. sitzen zwei weitere Männer als mutmaßliche Helfer in Untersuchungshaft.